lunedì 1 novembre 2010

Review - Powermetal.de

 

MANOWAR, Louis Armstrong und Ennio Morricone vertonen gemeinsam "In And Out" mit Monty Python als Darstellern.
Vor einigen Jahren durfte ich euch ja das offizielle Debüt der italienischen Chaoten von NANOWAR vorstellen, und seither haben sich dramatische Veränderungen ergeben. Um sich vertragsrechtlichen Problemen höchst dubioser Art zu entziehen und um die Identität und Kraft des Bandnamens besser in Szene zu setzen, sahen sich unsere Freunde vom Stiefel gezwungen, ihren bereits weltweit etablierten Bandnamen in das gewöhnungsbedürftige, aber natürlich viel mächtigere NANOWAR OF STEEL zu ändern. Ähnlichkeiten zu existierenden ernsthaften Bands sind voll beabs... äh... rein zufällig.

Bin ich normalerweise nicht so sehr der Freund des musikalischen Kabaretts, so kann ich doch nicht umhin, diesen Jungs zu attestieren, dass die herrlich respektlose und boshafte Art der metallischen Persiflage schon ihren Reiz hat. Zum einen haben die Musiker technisch und kompositorisch wirklich einiges auf dem Kasten, das andere verhinderte Komiker der Szene nicht zu bieten haben, und zum anderen passt halt auch das Songwriting, beziehungsweise das Talent der Band, bekannte Motive aus zig verschiedenen Songs der unterschiedlichsten Bands durch den Reißwolf zu drehen und so zu rearrangieren, dass sich ein schlüssiger neuer Song ergibt, bei dem man zumindest ins Schmunzeln gerät, aber oft genug auch laut loslachen muss. Gerade der deutlich von MANOWAR inspirierte Doppelschlag mit 'The Nanowarrior's Prayer' und 'Blood Of The Queens' lässt den nicht ganz humorlosen Metaller locker aus dem Stuhl kippen. Man stelle sich vor, die mächtigen vier Reiter, von denen der Großvater erzählt, ritten keine Streitrösser sondern fuhren Dreiräder (of Steel), trügen statt Rüstung, Nieten und Leder, ausschließlich heißen Fummel und Strapse, und statt Hammer, Schwert, Axt und Keule doch eher Gegenstände aus dem Beate-Uhse-Katalog mit sich, um schließlich das 'Blood Of The Queens' zu besingen.

So finden sich dann auch inmitten gesanglicher und musikalischer MANOWAR-Zitate plötzlich metallisch-episierte Passagen aus Loois Hamstrongs 'What A Wonderful World' bei denen zusätzlich ein gewisser Hanzi Kusch seine Stimme strapazieren darf. So werden in 'Odino I Valhalla' auf völlig unnachahmliche Weise Ennio Mozzicone, PINK FLOYDs 'Brick In The Wall' und ein unbekannter Armeno-Amerikaner namens Serjio Tankiani verwurstet, und - das ist das Seltsame - es funktioniert. Die Songs machen Spaß und sie laden zum Mitsingen ein. Klar, das ist bescheuert, was NANOWAR hier abziehen, aber es ist bei allem Irrsinn so cool gemacht, dass man einfach nicht anders kann, als gut gelaunt seinen Spaß daran zu haben. Das funktioniert auch, wenn MANOWAR, BON JOVI und Shaggy sich bei 'Surprise Love' die Hand reichen, wenn "Garloz Santanna" bei der Bandhymne die Saiten qualmen lässt.

Textlich geht es wie gehabt um Schwule, Schwulsein, allerlei Reizwäsche und Sexspielzeug, die missliche Situation aus Versehen einen Partner vom eigenen Geschlecht zu ehelichen, und sich schließlich doch damit zu arrangieren, und zu guter letzt um Elben, Zwerge und Orks die in einer Wohngemeinschaft eine erotische Vielecksbeziehung mit einem gewissen Luca Tour Hill, Lou-Ka Tu-Ril oder Luka Turillee führen. Über die schlüpfrigen Details möchte ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens hüllen. Nein, politisch korrekt ist das alles nicht, ernst nehmen kann man es auch nicht, aber trotzdem: Stellt euch vor MANOWAR, Louis Armstrong, Ennio Morricone und SYSTEM OF A DOWN vertonen gemeinsam "In And Out" mit Monty Python als Darstellern - das muss einfach Laune machen!

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